Geburtsurkunde in Deutschland beantragen – einfach erklärt
Die Geburtsurkunde gehört zu den wichtigsten Dokumenten im deutschen Behördenalltag. Ob für den neuen Personalausweis, eine Hochzeit, eine Namensänderung oder Erbschaftsfragen – ohne sie geht oft nichts. In diesem Beitrag erfährst du, wie du eine Geburtsurkunde beantragen kannst, was du dafür brauchst und worauf du achten solltest.
Wo stellt man den Antrag?
Zuständig ist immer das Standesamt am Geburtsort – also dort, wo die Geburt ursprünglich registriert wurde. Das bedeutet: Auch wenn du inzwischen in Berlin lebst, musst du deine Urkunde beim Standesamt anfordern, in dessen Ort du geboren wurdest – zum Beispiel in Köln.
👉 Gut zu wissen: Viele Standesämter bieten mittlerweile auch Online-Anträge an. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch den Weg zum Amt.
Welche Varianten der Geburtsurkunde gibt es?
Je nach Verwendungszweck kann man unterschiedliche Arten von Geburtsurkunden anfordern:
- Einfache Geburtsurkunde: Enthält grundlegende Angaben wie Name, Geburtsdatum, Geburtsort und die Namen der Eltern.
- Internationale Geburtsurkunde: Mehrsprachige Version, geeignet für Behörden im Ausland.
- Beglaubigte Abschrift aus dem Geburtenregister: Enthält zusätzlich Vermerke, etwa zu Namensänderungen oder Adoptionen.
Was wird für den Antrag benötigt?
Welche Unterlagen genau erforderlich sind, hängt vom jeweiligen Standesamt ab. In der Regel braucht man:
- Einen gültigen Ausweis (Personalausweis oder Reisepass)
- Bei Anträgen für andere Personen: eine Vollmacht oder ein Nachweis über das berechtigte Interesse (z. B. Erbschein)
- Falls zutreffend: weitere Nachweise, z. B. bei Namensänderungen oder Adoptionen
Wer darf eine Geburtsurkunde beantragen?
Nicht jede Person darf eine Geburtsurkunde einfach so anfordern. Berechtigt sind:
- die Person, um die es geht
- Eltern, Großeltern, Kinder der betroffenen Person
- gesetzliche Vertreter, wie z. B. ein Vormund
- Personen mit nachweisbarem rechtlichen Interesse
Was kostet die Ausstellung?
Die Gebühren sind von Bundesland zu Bundesland leicht unterschiedlich. Üblich sind:
- 12,00 Euro für die erste Urkunde
- 6,00 Euro für jede weitere Ausfertigung (wenn gleichzeitig beantragt)
Die Bezahlung erfolgt je nach Standesamt entweder per Überweisung, Online-Zahlung oder in bar bei persönlicher Vorsprache.
Online beantragen – so geht’s
Viele Städte bieten auf ihren Webseiten digitale Services für Urkundenanträge an. Darunter zum Beispiel:
- Berlin
- Hamburg
- Köln
- München
Wenn deine Stadt nicht dabei ist, hilft eine kurze Google-Suche: Gib einfach „Geburtsurkunde beantragen [Stadtname]“ ein – meist findest du dann schnell den richtigen Link.
Antrag per Post oder persönlich
Wer es lieber klassisch mag, kann den Antrag auch per Brief stellen oder persönlich beim Amt vorbeigehen. Für die schriftliche Beantragung sind folgende Angaben nötig:
- Vor- und Nachname
- Geburtsdatum und -ort
- Namen der Eltern
- Kopie des Ausweisdokuments
- Zahlungsnachweis (sofern erforderlich)
Tipp: Wer persönlich erscheinen möchte, sollte vorab einen Termin vereinbaren – vor allem in größeren Städten sind Wartezeiten keine Seltenheit.
Fazit
Eine Geburtsurkunde zu beantragen ist meist unkompliziert – wenn man weiß, welches Standesamt zuständig ist und welche Unterlagen gebraucht werden. Dank moderner Online-Angebote geht das inzwischen oft schneller als gedacht.